Mittwoch, 16. Juli 2014

DLRG rettet 16 Menschen vor dem Ertrinken

Bad Nenndorf (ots) - Innerhalb von sechs Tagen haben Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) 16 Menschen in der Ostsee das Leben gerettet. Dienstagmittag rettete eine Bootsbesatzung der DLRG-Station Juliusruh auf Rügen ein Paar, das mit seinem Paddelboot bei stark ablandigem Wind (W 5) zwei Kilometer weit hinausgetrieben worden war. Der Mann hatte auf hoher See das Paddel verloren und versucht, es schwimmend zu erreichen, was aber misslang. Matthias Ulrich und ein weiterer Rettungsschwimmer der DLRG erreichten zunächst das Paddelboot mit der Frau und endeckten etwas später den erschöpften Mann, der zu ertrinken drohte. Sie nahmen beide an Bord und brachten sie sicher an Land. Anschließend übergab die Bootsbesatzung den Mann zur weiteren Versorgung an die Feuerwehr. In den meisten anderen Fällen war auflandiger Wind mit hohen, kurzen Wellen und einer starken ablandigen Unterströmung die Ursache für die lebensgefährliche Situation der Schwimmer. Am 14. Juli retteten Athleten der DLRG-Nationalmannschaft vor Warnemünde gegen 20 Uhr einen Vater mit seinen beiden Söhnen vor dem Ertrinken. Die Retter trainierten mit dem Rettungsbrett für den am Wochenende stattfindenden internationalen DLRG-Cup, als sie die drei in Seenot geratenen entdeckten. Mit ihren Boards brachten sie alle sicher zurück an Land.
Am Mittwoch, dem 9. Juli bewahrten zwei Mitglieder der DLRG-Wache Kellenhusen zunächst einen 20-Jährigen Mann und eine Stunde später einen zehn Jahre alten Jungen vor dem Ertrinken. Zwei Tage später fiel am gleichen Strandabschnitt ein siebenjähriges Mädchen von einer Buhne ins Wasser. Unter Einsatz des eigenen Lebens gelang es den Rettungsschwimmern gegen eine starke Querströmung das Mädchen schwimmend zu erreichen und an Land zu bringen. Alle beteiligten Personen wurden bei der Rettung verletzt.

Mittwoch, 2. Juli 2014

Unterricht für die Helden von morgen 395. Schulausschuss der Kultusministerkonferenz empfiehlt Reanimation als Pflichtthema im Unterricht für Schüler ab der 7. Klasse

Nürnberg (ots) - Bereits ab dem kommenden Schuljahr können Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen bundesweit in Methoden der Wiederbelebung unterrichtet werden. Dieser Beschluss der Kultusministerkonferenz geht auf eine Initiative der Anästhesisten-Verbände in Deutschland zurück. "Wir sind glücklich, dass wir die Kultusminister mit unseren Vorschlägen überzeugen konnten", so Prof. Dr. Hugo Van Aken, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. "Zwei Stunden Reanimation pro Schuljahr reichen aus, um die zukünftige Wiederbelebungsrate in Deutschland deutlich zu erhöhen", sagt Prof. Dr. Götz Geldner, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten e.V. Mit der aktuellen Zahl der Reanimationen durch Laien liegt Deutschland im europaweiten Ranking weit hinten.
Seit 2012 fördern Anästhesisten in Deutschland, gestützt vom Bundesministerium für Gesundheit, mit Ihrer Kampagne "Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation" die Steigerung der Reanimationsrate durch Laien. Mehr Informationen bietet die Seite www.einlebenretten.de. Dort findet sich auch der Dreiklang der Reanimation: "Prüfen. Rufen. Drücken!" Das bedeutet: Prüfen, ob die Person noch atmet. Unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft - wirklich kinderleicht zu merken.

Hand in Hand für benachteiligte Kinder: Die Berliner Bäder-Betriebe, die Deutsche Kinderhilfe und NORDSEE fördern lebensrettende Schwimmtrainings

Foto: Deutsche Kinderhilfe e.V.
von links nach rechts: Ole Bested-Hensing (Vorstand Berliner Bäder-Betriebe), Stephanie Busch (Personalleiterin NORDSEE GmbH), Rainer Becker (Vorstandsvorsitzender Deutsche Kinderhilfe e.V.)

   
Berlin (ots) - In einer Kooperation mit NORDSEE und der Deutschen Kinderhilfe haben die Berliner Bäder-Betriebe die Initiative "Schwimmen für ALLE" ins Leben gerufen. Am 1. Juli 2014 wurde das Projekt erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Ziel ist es, sozial und finanziell benachteiligten Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren das Schwimmen zu vermitteln. Kinder aus allen Bezirken Berlins werden so mit einer wichtigen Fähigkeit für das ganze Leben ausgestattet.
Immer weniger Kinder erlernen das Schwimmen, obwohl Schwimmen obligatorischer Teil des Unterrichts ist - in Berlin im 3. Schuljahr. Um die Angebote an Schwimmkursen außerhalb der Schule wahrzunehmen, fehlt vielen Eltern mitunter das Geld. Hier setzt die Aktion "Schwimmen für ALLE" an. Sie baut ein seit 2005 bestehendes Patenschaftsprogramm der Berliner Bäder-Betriebe aus und ermöglicht über 400 an der Armutsgrenze lebenden Kindern, diesen Sommer ihr Schwimmabzeichen zu machen. Ihre Plätze in den im Juli und August 2014 stattfindenden Ferienkursen werden von als Schwimmpaten auftretenden Sponsoren finanziert. Der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst vermittelt bedürftige Kinder direkt an passende Schwimmkurse.
Eine gezielte und rechtzeitige Schwimmförderung ist dringend notwendig. Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 50 Kinder durch Ertrinkungsunfälle. Er-trinken ist somit die zweithäufigste Ursache für tödliche Kinderunfälle. Ein Kind, das schwimmen kann, bewegt sich nicht nur sicher und selbstbewusst im Wasser fort, sondern kann auch Gefahrensituationen schneller erkennen und besser bewältigen. Die Intensivschwimmkurse der Initiative "Schwimmen für ALLE" umfassen 15 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten und werden von ausgebildeten Fachkräften mit erweitertem Führungszeugnis geleitet.
Um Kinder frühzeitig zu guten Schwimmern zu machen, arbeiten die Berliner Bäder-Betriebe eng mit der Deutschen Kinderhilfe und NORDSEE zusammen. "Jedes Kind sollte qualifizierten Schwimmunterricht erhalten", sagt Ole Bested Hensing, Vorstandsvorsitzender der Berliner Bäder-Betriebe. "Nur so kann die Badesicherheit gewährleistet werden." Rainer Becker, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe, ergänzt: "Kinder können bereits ab vier bis fünf Jahren schwimmen lernen. Je früher sie einen Schwimmkurs besuchen, desto besser." Und warum engagiert sich das Unternehmen NORDSEE? "Die harmonische Verbindung von Mensch und Wasser ist seit jeher einer der Eckpfeiler unserer Firmenphilosophie", erklärt Hiltrud Seggewiß, Vorsitzende der Geschäftsführung von NORDSEE. "Darum liegt es uns sehr am Herzen, dass alle Kinder die Faszination des Elements Wasser sicher erleben können." Sowohl NORDSEE als auch die Deutsche Kinderhilfe fördern nicht nur die Durchführung des Projekts, sondern übernehmen auch Schwimmpatenschaften für mehrere Hundert Kinder.